Haarschmuck wurde schon im 18. Jahrhundert hergestellt. Diese Ära endete am Anfang des 20. Jahrhunderts. Für die Verarbeitung dieses Materials wurden außerordentlich aufwendige Methoden eingesetzt. Mittels besonderer, heute nicht mehr verwendeten Flecht- , Klöppel- und Klebetechniken wurden die Haaren zu ganzen Bildern und Schmuck verarbeitet. Man trug so z.B. aus den Haaren des Kindes, seiner Mutter, seines besten Freundes, der/des Verlobten einzigartige Broschen, Ohrringe und Armbänder. Halsketten mit bis zu 180 cm Länge, waren auch sehr verbreitet. Oft hing an solchen Ketten noch eine zierliche Damenuhr oder ein goldenes Medaillon.
Haarschmuck war zwischen 1750 und 1920 am meisten hergestellt. Seit jeher galt das Haar als Sitz des Lebens, der Kraft und der Seele. Die Idee, Haarschmuck herzustellen entstand aus dem Wunsch, dem geliebten Menschen stets nah zu sein. Es wurde Liebes- und Freundschaftsschmuck wie kleine Broschen, Ketten, Ohrringe, Ringe, Kreuzen und Blumen hergestellt. Sie alle wurden als Freundschaftsbeweis überreicht. Junge Bräute haben oftmals für ihren Mann oder Verlobten Taschenuhrketten angefertigt.
Anleitungsbücher zur Herstellung von Haarschmuck stammen aus dem 19. Jahrhundert. Zahlreiche Frauenklöster und Coiffeure haben Schmuck aus Haaren im Auftrag der Kunden hergestellt. Größere Unternehmen haben am Ende des 19. Jahrhunderts mit der Herstellung des Haarschmucks angefangen. In großen Katalogen waren viele verschiedene Beschläge und Flechtmuster abgebildet. Schmuck aus Haaren wurde immer beliebter und gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden wegen der wachsenden Nachfrage sogar Maschinen entwickelt.